Die Übermacht der Google-Algorithmen
Aus aktuellem Anlass heute ein paar Gedanken zu Algorithmen, Google und wie Code unser Leben beeinflusst. Täglich beschäftigen wir uns mit der Optimierung von Websites, SEO und der Frage wie Kundenseiten noch besser in Google & Co gelistet werden. Wer nicht ständig am Ball bleibt und den neuesten Vorgaben von Google entspricht, ist schnell verschwunden in den Suchergebnissen von Google. Alles nichts Neues? Mag sein.
Doch welchen Einfluss Google bei der Sichtbarkeit eines Unternehmens hat und welche Bedeutung dies für die Selbstbestimmung von Design und Inhalten hat, ist eine ganz andere Frage.
Konkret bestimmen die Google-Algorithmen darüber, wie eine „gute“ Website heute auszusehen hat. Und dabei zählt nur noch die Ansicht auf den mobilen Geräten. Google prüft dabei den „Informationsgehalt“ einer Website. Doch wer entscheidet, ob das Geschriebene lesenswert ist oder nicht? Wer entscheidet darüber was das Ziel einer Website ist und wo der Fokus liegt? Kann das ein Algorithmus überhaupt bewerten? Durch Vergleiche mit ähnlichen Seiten?
Dasselbe Problem sehen wir beim Design. Hier meint der Code von Google zu wissen was gut ist und was nicht. Ist nicht aber gerade das Design immer Geschmacksache? Sicher gibt es ein paar Regeln die allgemeingültig sind. Bleibt es aber am Ende nicht dem Designer oder dem Webseitenbetreiber überlassen, ob die Seite gefällt oder nicht?
Für uns geht die Bewertung von „Informationsgehalt“ und „Nutzererfahrung“ durch Google zu weit. Im aktuellen Fall war Google wohl ein Bild im Kopfbereich zu groß. Es war zu wenig Text zu lesen. Die Google-Algorithmen waren der Ansicht, dass dies nicht den optimalen Vorgaben entspricht und die Website deshalb uninteressant sei! Was aber wenn genau dieses Design so gewollt war? Muss jede Website mehr oder weniger gleich aussehen, um Google zu gefallen?
Sollte eine Suchmaschine darüber entscheiden dürfen, ob eine Website „gut“ aussieht?
Wir halten dies für sehr fragwürdig.
Was ist die Folge? Als Quasi-Monopol in Deutschland entscheidet Google damit auch ob eine Website gut rankt, also wie gut eine Website in den Suchergebnissen erscheint. Und damit unter Umständen auch über Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens. Die Algorithmen übernehmen dabei unsere Recherchearbeit und unseren Entscheidungsprozess. Der Code filtert für uns die Suchergebnisse vor und zeigt uns nur noch was Google für „sinnvoll“ empfindet oder wer am meisten dafür bezahlt. Neutralität? Transparent? Fair? Weit gefehlt.
Geht es heute im Webdesign und Content also darum Google zu gefallen? Vielleicht möchte ein Webseitenbetreiber sich ganz bewusst von der Masse abheben. Mit einem anderen Design, was ganz bewusst nicht perfekt ist. Und mit Inhalten, die nicht eine optimale Keyword-Dichte und eine optimierte Überschriftenstruktur aufweisen. Und mit Texten die wenig „Informationsgehalt“ bieten, aber dafür Spaß machen?
Wie viel Macht darf eine Suchmaschine haben? Wie groß darf die Arroganz der Übermacht von Google sein?
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